Eine Oktav (deutsch: acht Tage) ist in der katholischen Liturgie eine besondere Festzeit im Kirchenjahr. Die beiden größten christlichen Feste im Jahr – Ostern und Weihnachten – werden weltweit in der Kirche als Oktav gefeiert.
Daneben gibt es bis heute traditionsreiche örtliche Festwochen zu Heiligen- und Patronatsfesten, die als Oktav bezeichnet und gefeiert werden. In unserer Gemeinschaft der Gemeinden werden zwei Oktaven gepflegt – immer im September.
In Kornelimünster ist es die Kornelius-Oktav. Gezeigt werden dann die wertvollen und bedeutenden Reliquien des hl. Kornelius und des hl. Cyprian – umrahmt von einem großen, liturgischen Festprogramm, bei dem der Kornelius-Segen gespendet wird. Die Reliquien kamen im Mittelalter, möglicherweise über einen Reliquientausch, nach Kornelimünster.
In Rott gibt es die Quirinus-Oktav. Sie findet jedes Jahr im September vom ersten bis zum zweiten Wochenende statt. Die Verehrung des hl. Quirinus in Rott begann im 19.Jahrhundert. 1802 kam auf Vermittlung des Priester Jacob de Remouchamps eine Quirinusreliquie ins Dorf, eine zweite im Jahre 1890. Im Jahre 1836 wählte Pastor Dahner den hl. Quirnus zum zweiten Pfarrpatron neben dem hl. Antonius. Zur Geschichte und zu den Wallfahrten liegt in der Rotter Kirche ein Pilgerheft aus.
Heilige und ihre Verehrung sind ein Element katholischer Spiritualität und haben in der Feier des Gottesdienstes einen festen Platz. Die Bedeutung der Heiligen für das kirchliche Leben erschließt sich allerdings erst in ihrem Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Christus. (nach L. Stresius, Kornelimünster, 2014)