Zwischenstand zum Fusionsprozess
aus den Leitungsgremien des Pastoralen Raumes
Liebe Gemeindemitglieder, liebe Engagierte und Interessierte,
In den letzten Monaten haben wir oft angesetzt, Informationen für Sie zusammenzustellen. Doch noch bevor ein Text fertig war, hatten sich die Rahmenbedingungen schon wieder geändert. Deswegen melden wir uns jetzt mit einem Zwischenbericht mitten aus der laufenden Baustelle. Denn wir wissen, wie sehr viele von Ihnen sich fragen, wie es weitergeht – mit den Gemeinden vor Ort, mit neuen Begriffen wie „Orte von Kirche“ oder mit Ihrem eigenen Engagement.
Warum beschäftigen wir uns so viel mit Strukturen?
Viele, die sich in den Gremien engagieren, tun das aus inhaltlicher Überzeugung – nicht, weil sie Verwaltungsprozesse lieben. Trotzdem ist gerade genau das unsere Realität: Wir befassen uns mit Trägerstrukturen, Leitungsmodellen und Gremienstrukturen.
Warum? Weil uns in den kommenden Jahren die personellen und finanziellen Ressourcen ausgehen werden. Hochrechnungen zeigen erschreckende Trends, die sich immer schneller verstärken. Und zugleich erfahren wir immer wieder, dass unsere bisherigen Strukturen oft mehr verhindern als ermöglichen. Wir müssen uns also verändern – nicht, weil wir es „einfach mal wollen“, sondern weil wir es müssen.
Dabei holen wir manches nach, was anderswo längst getan wurde. So kommt es, dass wir jetzt von einem Veränderungsprozess in den nächsten „rutschen“. Teilweise erfahren wir dabei Handlungsdruck vom Bistum, teilweise aber auch Sachdruck von innen durch schwindende Ressourcen oder fehlende Engagierte. In jedem Fall müssen wir handeln.
Was wir schon erreicht haben
Auch wenn es weder nach innen noch nach außen immer so wirkt, haben wir dabei schon viel erreicht: Wir arbeiten inzwischen über die Grenzen der Gemeinden hinweg zusammen, bündeln zunehmend Kräfte, erkennen in den Leitungsgremien die Vielfalt unserer Angebote und Perspektiven als wertvoll und haben eine gemeinsame Vision für die katholische Kirche in unserem Pastoralen Raum entwickelt.
Und mit Blick auf die Strukturen besonders wichtig: Die zehn Kirchenvorstände als Rechtsträger in unserem Pastoralen Raum haben sich – nach intensiven Gesprächen – auf eine Fusion in einen neuen gemeinsamen Rechtsträger verständigt. Damit wollen wir Kräfte in der Verwaltung bündeln und Handlungsfähigkeit sichern.
Ein unerwarteter Rückschlag
Diese Fusion war für den 1.1.2026 angesetzt und die Vorbereitungen sind inzwischen schon weit vorangeschritten. Kurz vor dem Ziel wurden wir nun überrascht: Eine Fusion der Kirchenvorstände ist nur möglich, wenn auch die neun Pfarreien gleichzeitig fusionieren – anders als uns bisher mehrfach von verantwortlicher Stelle auch schriftlich zugesichert wurde. Jetzt stehen wir vor einer schwierigen Entscheidung:
- Sollen wir die Zusammenführung der neuen Pfarreien nun möglichst kurzfristig angehen, um so die Fusion der Kirchengemeinden als Rechtsträger schnellstmöglich wieder zu ermöglichen – und damit die Handlungsfähigkeit der Verwaltung für alle gemeinsam zu sichern?
- Oder nehmen wir uns mehr Zeit, da wir bisher davon ausgegangen sind, dass wir die Zusammenführung der Pfarreien in aller Ruhe angehen und begleiten können – riskieren aber damit, dass einzelne Rechtsträger handlungsunfähig werden?
Diese Entscheidung ist nicht leicht – aber notwendig. Dabei muss uns bewusst sein, dass der Rahmen klar abgesteckt ist und viele Faktoren außerhalb unseres Einflusses bestimmt werden. Wir werden dieser Herausforderung erneut gemeinsam mit Beteiligten aus den Leitungsorganen, das sind rund 40 ehrenamtlich Engagierte und unser leitender Pfarrer Propst Dr. Andreas Möhlig, angehen, Beratung hinzuziehen und klug abwägen.
Was vor uns liegt – und warum es sich lohnt
Parallel zu diesen Strukturfragen bereiten wir uns darauf vor, bald wieder stärker inhaltlich zu arbeiten: Wir wollen mit den vielen „Orten von Kirche“ in unserem Raum in Kontakt treten, uns vernetzen, neue Formen des Glaubenslebens entwickeln. In Übereinstimmung mit den diözesanen Vorgaben werden wir unsere Vision dann in die Realität überführen: Wir werden unsere Angebote kritisch hinterfragen, prüfen, welche Angebote überholt sind – und wo neue entstehen, die aus unserem Glauben heraus auf die Bedürfnisse der Menschen in unseren Orten antworten. Freuen wir uns gemeinsam auf diesen nächsten Schritt – trotz aller Herausforderungen!
Danke für Ihr Vertrauen – und Ihre Geduld!
- August 2025, Simon Hesselmann
Pastoralreferent, verantwortlich für die Pastoralentwicklung im Pastoralen Raum an der Himmelsleiter