DSD-Fördervertrag für die Propsteikirche Kornelimünster bei Aachen
Dank Fluthilfespenden und Grundton D-Benefizkonzert kann jetzt der Hochaltar restauriert werden
Für die Restaurierung und Konservierung des Hochaltars in der ehemaligen Abteikirche Kornelimünster bei Aachen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden anlässlich der Flutkatastrophe sowie des Ertrags aus dem Grundton D-Benefizkonzert im vergangenen Jahr 23.731,43 Euro bereit. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt Roland Tauber, Ortskurator Jülich der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 23. Juni 2023 um 15.00 Uhr im Beisein von Kirchenvorstand Dr. Felix Körfer & Architekt Andreas Reiff an Propst Dr. Andreas Möhlig. Die ehemalige Abteikirche in Kornelimünster gehört bereits seit 25 Jahren zu den Förderprojekten der DSD. Durch die Hochwasserflut im Juli 2021 wurden die Altäre beschädigt und in der Folge kam es zu Schimmelbildung an den Wänden des Kirchenschiffs. Die DSD warb daher mit dem Grundton D-Konzert auch um Spenden für alle von der Flut geschädigten Denkmale in der Region.
Bei der Flut vor zwei Jahren, die allseits großes Leid über die betroffenen Menschen brachte, wurden auch Denkmale stark in Mitleidenschaft gezogen. Vielfach sind die Bauten als Wohn- und Arbeitsstätten unverzichtbar. Die DSD konnte dank ihrer Förderer und privaten Spender schnell und unbürokratisch Nothilfe leisten – doch der Bedarf an Unterstützung wird auch hier noch über Jahre außergewöhnlich hoch sein. Die Sorge der Betroffenen, in der Schnelllebigkeit unserer Zeit mit ihren existenziellen Nöten in Vergessenheit zu geraten, ist groß. Erst jetzt steht vielfach die umfassende Wiederherstellung der Lebensgrundlagen noch an, wofür die DSD weiterhin um Spenden bitten will, damit die Flutopfer beim Wiederaufbau nicht alleingelassen sind.
Zum Objekt
Ludwig der Fromme ließ im frühen 9. Jahrhundert die Abtei Kornelimünster errichten. 1310 wurde an das romanische Mittelschiff der frühgotische Chor angefügt. Hier kann der Besucher weiterhin eines der ältesten und am vollständigsten erhaltenen Chorgestühle im Rheinland aus dem frühen 14. Jahrhundert betrachten. 1802 wurde die Abtei aufgehoben und die Kirche als Pfarrkirche weitergenutzt. Die fünfschiffige, weitgehend durch Strebepfeiler und Maßwerkfenster geprägte Kirche mit ihrem quadratischen, romanischen Westbau und erhöhten Mittelschiff umfängt im Scheitel der Hauptapsis den barocken Zentralbau der Korneliuskapelle. Im Inneren sind auch die Ausmalungen aus dem frühen 16. Jahrhundert bemerkenswert.
Bild
(von links)
Dr. Felix Körfer (KV), Propst Dr. Andreas Möhlig, Rolannd Tauber ( Leitung Ortskuratorium Jülich der Deutschen Stiftung Denkmalschutz), Guido von Büren ( Ortskuratorium Jülicher Land/Euregio) und Architekt Andreas Reiff