Nach der Flut. Der Schatz von Kornelimünster zu Gast
Die Aachener Domschatzkammer verwahrt seit der Flut einen Teil des Kirchenschatzes aus dem Nachbarort und stellt ihn in den Mittelpunkt einer neuen Präsentation
Aachen. Die als Klosterkirche gegründete Propsteikirche St. Kornelius hat in ihrer mehr als tausendjährigen Geschichte einige Ausnahmezustände erlebt: von den Einfällen der Normannen im 9. Jahrhundert bis hin zur Covid-19 Pandemie im 21. Jahrhundert. Im Juli 2021 kam ein dramatisches Ereignis hinzu. Nach starken Regenfällen war die Inde über die Ufer getreten, in der Nacht zum 15. Juli erreichte das Wasser mit über drei Metern seinen Höchststand. Der Kirchenschatz in der Krypta der Kirche drohte vollzulaufen. Kurz vor der Evakuierung des Ortes holten Feuerwehr, freiwillige Anwohner, Anwohnerinnen und Gemeindemitglieder die Objekte aus der in der Krypta befindlichen Schatzkammer und lagerten sie auf der Empore. Die im Turm der Kirche gelagerten Textilreliquien mussten glücklicherweise nicht in Sicherheit gebracht werden.
Nach dem Rückgang des Wassers holten Mitarbeiterinnen der Aachener Domschatzkammer am 21. Juli die Kirchenschätze zur sicheren Verwahrung ab. Während einige Kunstwerke wie die Korneliusbüste oder das Korneliushorn heute wieder „zu Hause“ sind, werden rund 40 andere Schatzstücke – darunter Gold- und Silberschmiedearbeiten, kleine Reliquienschreine, diverse Altarkreuze sowie Medaillons mit Reliefs der Apostel – nach wie vor in der Domschatzkammer zwischengelagert. Bis zur endgültigen Fertigstellung der Renovierungsarbeiten in Kornelimünster sollen sie dort verbleiben.
Damit die Schätze bis dahin nicht aus dem Blick geraten, werden sie ab sofort in Aachen gezeigt. Unter dem Titel: „Nach der Flut. Der Schatz von Kornelimünster zu Gast“ zeigt die Ausstellung bis zum 14. September einen Großteil der geretteten Werke, der ohne den beherzten Einsatz der Freiwilligen untergegangen wäre. Was dieser Schatz also auch zeigen kann: Zusammen weiß man sich zu helfen!