Liebe Kommunionkinder,
in den letzten Wochen haben wir immer wieder davon gehört, dass sich Jesus nach seiner Auferstehung einigen Menschen gezeigt hat. Menschen, die Jesus sehr nahestanden, denen Jesus viel Halt geben hat, ihnen ein guter Gesprächspartner war, mit dem sie gerne zusammen waren.
Das waren die Emmausjünger, die Frauen am Grab, Thomas, Petrus, seine Jünger und Anhänger. Sie waren so froh, dass Jesus wieder bei ihnen war. Sollte wirklich alles so weitergehen wie früher?
Ihr ahnt es schon: Das war nicht im Sinne Jesu.
Jesus ging zwar diesen Weg mit den Menschen nach Ostern noch vierzig Tage weiter. In diesen Tagen bekamen die Freunde von Jesus die Gelegenheit, sich über so manches Gedanken zu machen, bevor… ja, bevor sie die nächste Überraschung erlebten…
Lasst uns heute ein letztes Mal gemeinsam mit Jesus und mit seinen Freunden auf einen Berg wandern und zusammen erleben, wenn sich Himmel und Erde berühren.
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Vierzig Tage waren seit Ostern vergangen. Da erschien Jesus seinen Jüngern noch einmal auf einem Berg. Den Jüngern war es traurig zumute. Sie spürten: Dies war das letzte Mal, dass sie Jesus sahen.
Da wandte sich Jesus zu seinen Jüngern und sprach: „Seid nicht traurig! Ich lasse euch nicht allein zurück. Mein Vater wird euch seinen Geist geben. Der wird euch zeigen, was ihr tun sollt.
Ihr werdet meine Boten sein in Jerusalem und im ganzen Land und bis an das Ende der Erde.“
Als er noch mit ihnen sprach, kam eine Wolke und nahm ihn vor ihren Augen auf. Die Jünger standen da wie betäubt und starrten zum Himmel. Aber plötzlich sahen sie vor sich zwei Männer in leuchtenden Kleidern. Es waren Boten Gottes, die sagten:
„Ihr Männer, warum steht ihr da und starrt in den Himmel? Jesus ist zu seinem Vater gegangen.
Nun freut euch! Er wird wiederkommen!“
Da fassten die Jünger Mut. Sie stiegen den Berg hinunter, gingen nach Jerusalem zurück und dankten Gott, der ihnen ein so großes Versprechen gegeben hatte.
© Neukirchner Bibel - Apostelgeschichte 1, 1-11
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Die Dinge, die die Jünger erlebt haben, waren sehr geheimnisvoll und wunderbar.
Und auch für uns erscheint diese Geschichte rätselhaft und unfassbar.
Da ist von einer Wolke die Rede und von zwei Männern in leuchtendem Gewand, also Engel, und es wird erzählt, dass Jesus in die unsichtbare Welt Gottes eintritt.
Ab jetzt wird sich Jesus den Jüngern nicht mehr zeigen und seine Jünger sollen auch nicht mehr darauf warten, dass sie weitere sichtbare Zeichen bekommen. Denn Jesus ist nun bei seinem Vater, bei Gott im Himmel. Die Jünger sollen ihren eigenen Weg gehen, selber entscheiden und sich so verhalten, wie Jesus es ihnen gezeigt hat.
„Schaut nicht zum Himmel“, sagen die Engel, d.h. „schaut jetzt, was um euch herum ist und wo die nächsten Schritte sind, die ihr im Sinn von Jesus tun könnt.“
„Der Geist wird euch Kraft geben für alles“, hat Jesus gesagt. Er hat seinen Freunden damit seinen Segen gegeben und sich verabschiedet. Ist das nicht ein toller Auftrag? Ein besonderes Vertrauen in seine Freunde? Ein großartiges Vertrauen auch in uns! Denn wir sind auch gemeint!
Die Jünger haben nun Kraft genug, alleine zurecht zu kommen. Sein Segen stärkt die Jünger. Sie wissen, dass Jesus in ihrer Erinnerung immer bei ihnen ist. Sie beten und erinnern sich an seine Worte und seine Taten. Diese Erinnerung ist unsichtbar. Die Erinnerung an Jesus bleibt.
Sein Geist ist bei uns und der Himmel ist überall. Und das ist ein Segen.
Was wir Euch mit dieser Geschichte auf den Weg geben möchten: Jesus ist immer und überall bei uns. Sein Segen ist auf all unseren Wegen. Dieser Segen geht nicht verloren, er ist unsichtbar, unauffällig und geheimnisvoll.
Als Du bei Deiner Taufe gesegnet wurdest, hast du den Segen Gottes bekommen.
Und auch jetzt, wenn du gesegnet wirst, sind es Worte, die Du hören kannst. Es ist eine Berührung, die nur Du spüren kannst. Es ist wie eine „zärtliche Berührung Gottes“. Sie verleiht Dir Schutz und Geborgenheit, sie gibt Dir Kraft.
Segnen darf jeder.
Eltern segnen zum Beispiel ihre Kinder: Deine Eltern segnen Dich, und auch Du darfst Deine Eltern segnen. Das gibt Kraft und ein gutes Gefühl. So kann man zum Beispiel besser einschlafen, wenn man abends gesegnet wird, bevor die Nacht kommt. Andere segnen sich vor einer langen Reise, oder wenn sie morgens aus dem Haus zur Schule oder zur Arbeit gehen.
Gerne möchten wir Dich und Euch heute einladen, zu segnen und auch gesegnet zu werden.
Zum Beispiel mit den Worten: „Gott ist Dir nahe, geh Deinen Weg in Freude. Amen“
(dabei Handauflegung auf Schultern oder Kopf).
Mit diesem guten Gefühl und der Gewissheit, dass Jesus und Gott immer bei uns sind, wünschen wir Euch weiterhin einen guten Weg in Begleitung mit Jesus und in Freude.
Martina Kirch
Dorothee Wakefield
Brigitte Palm