Liebe Kommunionkinder,
in dieser Woche habt ihr Schneckenpost mit Weizenkörnern von uns bekommen.
Vielleicht konntet ihr schon erste Entdeckungen bei Euren Weizenkörnern machen.
Sie verändern sich, unscheinbare Körner fangen an zu keimen, schlagen Wurzeln, beginnen zu leben. Bis die Körner zur Ähre heranwachsen, die reifen Körner geerntet und gemahlen werden können, vergeht Zeit.
Aus Körnern entsteht ein Brot – das ist ein langer Weg.
Geduld und Ausdauer sind gefragt, wie so manches in diesen Tagen.
Heute möchten wir Euch einladen, einen Weg mit Jesus zu gehen.
In der Kommunionvorbereitung haben wir schon viel über Jesus gehört. Er ist so manchen Weg gegangen: Anfangs mit Maria und Josef, dann sehr oft mit guten Freunden und immer mal wieder bewusst ohne Begleitung, aber alleine war er nie!
In den nächsten drei Wochen werden wir mit Euch den Lebensweg von Jesus weitergehen. Was Jesus am Ende seines Lebens erlebt hat und warum es passieren musste, damit sein Weg zum Ziel gelangen konnte, werden wir zusammen mit euch anschauen und entdecken, warum die Geschichte trotzdem nicht zu Ende ist.
Wir geben euch heute die Geschichte über Lazarus, einen Freund von Jesus, an die Hand. Sie wird am kommenden Sonntag in allen Gottesdiensten in der Kirche erzählt und weitergegeben. Diese Geschichte spielt eine wichtige Rolle im Ablauf der Ereignisse und hilft uns diese zu begreifen.
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Nicht weit von Jerusalem liegt das kleine Dorf Bethanien. In diesem Dorf hatte Jesus Freunde: Lazarus und seine Schwestern Martha und Maria.
Die drei freuten sich immer, wenn Jesus mit seinen Jüngern zu ihnen kam. …
Eines Tages wurde Lazarus schwer krank. Kein Arzt konnte ihm helfen. Er wurde schwächer von Tag zu Tag. „Ach, wäre doch Jesus hier!“ seufzten Maria und Martha. „Er könnte Lazarus helfen.“ Aber Jesus war weit weg. Und niemand wusste, wo er genau war.
Da schickten die Schwestern einen Boten zu Jesus, um ihn um Hilfe zu bitten. „Lauf schnell!“ baten die Schwestern. „Such Jesus und sagt ihm: Lazarus, dein Freund ist sehr krank. Er wird bald sterben!“
Der Bote machte sich auf den Weg, Stunde um Stunde verstrich. Aber Jesus kam nicht. Nach zwei Tagen starb Lazarus und wurde noch am selben Tag begraben. Man wickelte ihn in weiße Tücher, legte ihn in eine Grabhöhle und wälzte einen schweren Stein vor das Grab.
Nach vier Tagen kam endlich Jesus. Martha lief ihm entgegen und sagte: „Herr, wärest du hier gewesen, dann wäre Lazarus noch am Leben geblieben. Aber auch jetzt glaube ich, dass Du alles tun kannst, wenn du Gott darum bittest.“ Und Jesus antwortete: „Martha, dein Bruder wird leben. Denn wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt, Glaubst du das?“
„Ja, Herr“, antwortete Martha. „Ich glaube, dass du der Retter bist, der Sohn Gottes.“
Und Martha ließ schnell ihre Schwester rufen. Maria lief Jesus entgegen und fiel vor ihm nieder, weinte und rief: „Ach Herr! Wärst du hier gewesen, dann wäre Lazarus nicht gestorben.“
Als Jesus sie weinen sah, kamen auch ihm die Tränen. „Wo ist das Grab?“ fragte er. „Kommt mit!“ sagten sie und führten ihn zur Grabhöhle.
Da wurde Jesus plötzlich ganz erst. Er zeigte auf den Stein, der vor dem Grab lag, und befahl: „Rollt den Stein weg!“ – „Was hast du vor?“ rief Martha entsetzt. „Lazarus ist schon vier Tage im Grab!“ Doch Jesus sprach: „Hast du vergessen, was ich dir gesagt habe?“
Da rollten ihre Freunde den Stein auf die Seite. Aber Jesus stellte sich vor das offene Grab, schaute zum Himmel auf und betete laut: Vater, ich danke dir, dass du mich hörst!“ Dann reif er in das offene Grab hinein: „Lazarus, komm heraus!“
Und wahrhaftig! Da kam Lazarus aus seiner Grabhöhle heraus, so wie er war, in Tücher gebunden. „Nehmt ihm die Tücher ab!“ befahl Jesus den Leuten, die bei dem Grab standen. „Und lasst Lazarus gehen!“
Die aber wussten nicht, wie ihnen geschah. Zitternd gingen sie auf Lazarus zu, befreiten ihn von seinen Tüchern und führten ihn voll Freude nach Hause.
Von dem Tag an glaubten viele an Jesus. Und sie erzählen überall weiter, was in Bethanien geschehen war.
Als aber die Priester hörten, was die Leute erzählten, erschraken sie und dachten bei sich: „Bald glauben die Leute mehr diesem Jesus als uns. Aber so weit darf es nicht kommen! Wir müssen ihn töten, sobald wie möglich, am besten noch vor dem Fest!“
(siehe auch Neukirchener Kinder-Bibel)
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Wenn wir den Text heute lesen, kommt er uns vielleicht fremd vor. Dass da Fragen auftauchen, ist verständlich.
Wir können die Geschichte besser verstehen, wenn wir uns klar machen, was Jesus eigentlich mit seinem Handeln bewirken will. Es gibt ja einige Geschichten, in denen er Menschen heilt., sogar von den Toten erweckt. Er ist bekannt dafür, dass er sich den Menschen zuwendet, auch denen, die sonst keine Chance im Leben haben. Aber er tut das nicht einfach nur so. Denn er ist kein Magier, kein Zauberer, der aus eigener Macht heraus handelt oder ein paar gute Tricks auf Lager hat. Er handelt als von Gott Gesandter. Das sollen die Menschen wissen.
Jesus erklärt: An Lazarus soll sich zeigen, wie Gott es mit uns Menschen meint: Wer an ihn glaubt, der wird ewiges Leben haben, auch wenn er schon gestorben ist. Lazarus zum Leben zurückzuholen, soll genau das deutlich machen.
Warum weint Jesus am Grab von Lazarus? Er könnte es doch besser wissen.
Gerade das ist das Besondere an diesem Jesus. Er ist von Gott gesandt – Gottes Sohn, wie es die Bibel beschreibt – und dabei auch ein Mensch wie wir. Er kennt die Gefühle der Menschen. Es lässt ihn nicht kalt, wenn er ihren Kummer und ihre Traurigkeit über den Tod von Lazarus sieht. Als Gott und Mensch ist er ganz bei den Menschen und versteht sie.
Viele verstehen das Zeichen und glauben an ihn, so berichtet die Bibelstelle.
Man kann sich schon vorstellen, dass diejenigen, die damals die Auferweckung des Lazarus miterlebt hatten, unterschiedlich reagiert haben. „Richtig“ verstehen konnten das seine Freunde auch erst später: nachdem Jesus am Kreuz gestorben war und sie dann diese unglaubliche Erfahrung machten: Jesus ist auferstanden! Er lebt.
Deshalb ist diese Geschichte eigentlich als „Vorschau“ auf die Ereignisse um Ostern sehen. Wenn wir diese Bibelstelle kurz vor Karfreitag und Ostern in der Kirche hören, soll uns das helfen, Tod und Auferstehung Jesu besser zu verstehen. Nach allem Leid und Tod schenkt Gott neues, ewiges Leben.
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Hast Du sie gefunden? – Super. Toll gemacht!
Jetzt wirst Du Dich in den nächsten zwei Wochen gut zurechtfinden.
Viel Spaß beim Ausprobieren wünscht dir/Euch
dein/Euer Koki Team
Und jetzt? |
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Dorothee Wakefield – Martina Kirch – Brigitte Palm